Montag, 30. Juni 2014

Pfaff 93 getestet

Neulich habe ich mir die Nähmaschine meiner Mama ausgeliehen, weil ich was Dickeres aus / mit Jeans nähen wollte. Ihre alte Pfaff 93 aus dem Jahre 1967 schafft das doch etwas besser ;-)



Leider gab sie später den Geist auf - oder besser gesagt - wurde sie von einem Geist heimgesucht? Jedenfalls nähte sie wie von Geisterhand einfach los, ohne daß ich dabei etwas getan habe!
Wäre sie meine, hätte ich sie sofort in die Reparatur gebracht, aber meine Mama meinte, Papa guckt sich die mal an...

Hier sind einige Details der ansich schönen Maschine:

 Das Einstellrad für die Fadenspannung.
Hier läuft der Faden durch - bei Zwillingsnadeln auch beide Fäden.

 Der Nähfuss/Nähfusshalter von der Seite

 Man beachte das durchlöcherte Mustertuch vom Probenähen im Fachhandel aus dem Jahre 1967!!!
Meine Mam legt es bei Nichtbenutzen unter den Nähfuss und versenkt die Nadel darin!

Die Unterfadeneinheit mit Metallspulen

Stichlängeneinstellung und Rückwärtstaste
Rechts die Umlenkrolle für's Unterfaden-Aufspulen

Stichwahlscheibe oben auf der Maschine
Mit dem linken Hebel (mit rotem Pfeil) kann man die Stichart wählen. 
Wenn diese auf  '0' gestellt wird, näht die Maschine einen Geradstich. 
Außerdem stellt man mit dem unteren Metallhebel die Nadelposition aus.

Der Zubehör- und Abdeckkoffer, außerdem Nähgarnaufbewahrung meiner Mam!
Links in der Mitte liegen die Wahlscheiben für die einzelnen Sticharten.

Natürlich existiert auch die Original-Gebrauchsanleitung!
Auch die habe ich ausgiebig studiert und dadurch sogar einige Nähfüßchen verstanden, die ich ja eigentlich schon mein Leben lang kenne (ich habe früher oft neben meiner Mama gesessen, wenn sie genäht hat)!

 Alle Füßchen im Überblick
Aber wofür benötigt man sie?

Der Kantenfuss

 Der "Kappenfuss" - für Kappnähte

 Der Universalnähfuss - auch für's Knopflochnähen verwendbar

 Der Knopflochfuss

 Der Stopf- und Stickfuss

Der Saumfuss oder Säumer

Beim Vergrößern der Bilder kann man auch die Seiten in der Bedienungsanleitung lesen!

Und da ich natürlich nicht nur in der Theorie getestet habe, sondern auch RICHTIG, habe ich mir mit der tollen Wellennaht eine Tasche genäht (Beutel kann man ja nie genug haben, gelle?!)

 Der Schriftstoff ist von Tedox und einer von den etwas festeren Mischgeweben, 
ich liebe sie für robuste Taschen!

Kontrastfarbige Nähte in knallrot
Die Träger sind mit der Wellennaht "abgesteppt", für den Umschlag habe ich meine Zwillingsnadel auf der Pfaff getestet!

Soviel zu meinem Test! Eine Jeansjacke habe ich geflickt und meine halbe Jeans, dann... s.o. ... Geistermaschine und so....

Herzliche Grüße
Anika

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Annika,
die Pfaff 93 ist eine der besten Nähmaschinen, die jemals produziert wurden. Sie hat - bis auf ein Plastikzahnrad unter dem Nähwerk - Industriequalität. Wir haben unsere Maschine gerade für 150 Euro überholen (säubern) lassen in Norderstedt bei NähNah, ein toller Laden mit einem Geschäftsführer, der sich mit der alten Technik auskennt. Unsere Maschine befindet sich seit September 1966 in Familienbesitz. Nach der Überholung kann die Maschine weiteren 56 Jahren in Funktion entgegensehen. Neuere Maschinen werden überwiegend in China gefertigt, auch von namhaften Herstellern. Eine derartige Lebenszeit kann diesen Maschinen jedenfalls nicht prognostiziert werden. Viele Grüße aus der Nordheide, Thomas